Der Koloss von Ostermunzel – Bergung und Präsentation
Im Gebiet der Flurbereinigung Munzel wird beim Pflügen ein Naturdenkmal gefunden.
Eine nordöstlich der Förderbrunnen des Wasserverbandes Garbsen-Neustadt gelegene Fläche barg seit ca. 200 000 Jahren ein geologisches Geheimnis in sich. Im Herbst 2013 wollte es der Zufall, dass diese Fläche ein paar Zentimeter tiefer gepflügt wurde als normal üblich, sodass der Pflug auf den Findling stieß. Ein Findling im Acker an sich ist im Deistervorland kein besonderes Vorkommnis. Beim ersten Bergungsversuch stellte sich schnell heraus, dass dieser Findling mit dem sonst üblichen Gerät nicht geborgen werden konnte. Man entschied sich von der Findlingsbergung Abstand zu nehmen und ihm nur die Kuppe abzustemmen. Da die besagte Ackerfläche dem Flurbereinigungsverfahren Munzel unterliegt, informierte der Landwirt Hans-Heinrich Voges sowohl das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser als zuständige Flurbereinigungsbehörde als auch die Bauaufsicht der Stadt Barsinghausen von dem Fund und dem damit geplanten Umgang.
Am 12.08.2014 fand ein Ortstermins mit Herrn Voges statt. Das Amt für regionale Landesentwicklung untersagte die geplante Teilzerstörung des Findlings. Der zuständige Bearbeiter der Flurbereinigung Munzel, Heinz-Jürgen Richter, sorgte dafür, dass die offenen Fragen kurzfristig geklärt und diesbezüglich Kontakt zu den zuständigen Stellen/Behörden (Stadt Barsinghausen, der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover, dem LBEG und dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Munzel) hergestellt wurde.
Angesichts der von der Region Hannover und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie durchgeführten Untersuchungen wurde der Findling von der Region Hannover zum Naturdenkmal erklärt. Infolgedessen entschied die Region Hannover, den Findling zu bergen und im Gebiet der Flurbereinigung Munzel an einem für die Öffentlichkeit gut zugänglichen Standort zu präsentieren.
Die Stadt Barsinghausen stellte im Rahmen der Flurbereinigung dafür eine ca. 800 m²große Fläche südlich des Fundortes an der Kreuzung mehrerer landwirtschaftlicher Wege zur Verfügung.
Im Beisein von zahlreichen Zuschauern, darunter auch die Landesbeauftragte Karin Beckmann und der zuständige Bearbeiter der Flurbereinigung Munzel Heinz-Jürgen Richter, wurde der Findling am 17.04.2015 geborgen. Selbst das Fernsehen ließ es sich nicht nehmen dieses Spektakel zu filmen.
Demnach hat das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser im Rahmen der Flurbereinigung Munzel entscheidend mit dazu beitragen, dass der eindrucksvolle, geologisch sehr bedeutsame Fund für die Nachwelt erhalten und präsentiert werden kann.
Der Findling von Ostermunzel an seinem neuen Platz