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Herr Heinrich Dammeier
Sulingen. – Auf einem Gebiet der Größe von rund 80 Hektar sind die Baumaßnahmen zur Wiedervernässung bereits fertiggestellt worden. Die Baumaßnahmen werden in Trägerschaft der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Barver-Nord durchgeführt. Mit der Bauabnahme sind die Anlagen in Eigentum und Unterhaltung der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz übergegangen.
Eine zwingende Voraussetzung für eine Wiedervernässung ist die grundsätzliche Verfügbarkeit von großen und zusammenhängende Flächenarealen. Im Verlauf des Flurbereinigungsverfahrens konnten einige Flächen angekauft werden. Anderen Eigentümerinnen und Eigentümern wurden Ersatzflächen zum Tausch angeboten und im Rahmen der Flächenzusammenlegung an ihre Eigentumsflächen herangelegt. Insgesamt stehen somit rund 115 Hektar für die Wiedervernässung zur Verfügung.
Neben den klassischen agrarstrukturellen Zielen dieser Flurbereinigung, wie der Verbesserung der Erschließungsverhältnisse und der Arrondierung des Grundbesitzes kann mit der Wiedervernässung des Barver Moores ein weiteres Projekt umgesetzt werden.
Das gute Zusammenwirken von Landkreis Diepholz, Stiftung Naturschutz, agnl (BUND), Gemeinde Barver, Teilnehmergemeinschaft und Flurbereinigungsbehörde trug wesentlich zum Erfolg dieses Teilprojektes bei.
Der Moorschutz ist ein wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes. Ein intaktes Moor ist durch einen sehr hohen und oberflächennahen Grundwasserstand gekennzeichnet. Abgestorbene Pflanzenreste der dort wachsenden Torfmoose werden unter Luftabschluss nicht vollständig zersetzt, sondern konserviert. Diese Pflanzenreste bilden im Laufe der Zeit Torf. Ein Prozess, der nach der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren mit der Entstehung von Mooren in Deutschland begann. Der Torf besteht fast vollständig aus Kohlenstoffverbindungen. Bei ausreichender Versorgung mit Wasser kommt der Torf nicht mit Sauerstoff in Verbindung, folglich bleibt der Kohlenstoff gespeichert; klimarelevante Gase bleiben somit im Boden gebunden.
Im Spätsommer bzw. Herbst werden die letzten Maßnahmen ausgeführt.
Die Gesamtkosten werden sich voraussichtlich auf 550.000 Euro belaufen, wobei die Grunderwerbskosten und ein Teil der Maßnahmenkosten von der Stiftung Naturschutz getragen werden. Zu diesem Zweck konnten öffentliche Fördermittel von der Bundesrepublik und dem Land Niedersachsen eingeworben werden.
„Moore haben einen ganzheitlich positiven Effekt auf Mensch, Tiere und Pflanzen. Auf der einen Seite binden sie große Mengen an Kohlenstoff in den mächtigen Torfschichten und leisten somit einen Beitrag zum Klimaschutz. Auf der anderen Seite reagieren Moore direkt auf durch den Klimawandel verursachte Wetterextreme; bei Starkregen fungieren sie als eine Art Schwamm und bei starker Trockenheit können sie größere Wasservorräte langsam abgeben“, so Dinah Stollwerck-Bauer, Landesbeauftragte für den Amtsbezirk Leine-Weser.
Für inhaltliche Fragen steht Ihnen Herr Heinrich Dammeier zur Verfügung:
Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
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