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Großer Erfolg für den „Integrationsdialog Wohnen – Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ in Laatzen

Hildesheim. – Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, der Caritasverband der Diözese Hildesheim e.V. und das Bündnis „Niedersachsen packt an“ luden am 7. Mai 2019 nach Laatzen ins Stadthaus ein. Rund 50 Personen aus Verwaltung, Wirtschaft und Ehrenamt folgten der Einladung mit großem Interesse.

Heike Fliess, Landesbeauftragte für den Amtsbezirk Leine-Weser, machte bereits in ihrer Begrüßung deutlich, dass der aktuelle Wohnungsmarkt in der Region Hannover, aber auch grundsätzlich in Niedersachsen angespannt sei. Allerdings sei die Situation in den dörflichen Regionen, die stark vom demographischen Wandel und Überalterung betroffen seien eine deutlich andere, als in der Landeshauptstadt und der Region Hannover.

„Wir haben uns als Veranstaltungsort für Laatzen entschieden, weil Laatzen exemplarisch für die verschiedenen Herausforderungen beim Thema Wohnen und Leben steht:

- Steigende Geburtenzahlen

- Deutliche Zuwachs von Menschen mit Fluchterfahrungen oder Migrationshintergrund

- Zu wenig mobilisierbare Fläche für Wohnungsbau

- Besondere Herausforderungen des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen und Nationen in den Stadtvierteln

- Konkurrenzsituation zwischen Menschen mit geringem Einkommen (ältere Menschen, Alleinerziehende, Flüchtlinge, Migranten etc.,)

Nach der Begrüßung durch Jürgen Köhne, Bürgermeister der Staat Laatzen, gab Frau Dr. Danielle Gluns, Leiterin der Forschungs- und Transferstelle Migrationspolitik der Stiftung Universität Hildesheim, einen Impulsvortrag. In ihrem Vortrag ging Frau Gluns insbesondere auf die Thematik „Stadt als (Wohn-) Raum für Alle – Bedingungen für eine inklusive Stadtentwicklung“ ein. Integration im Kontext des gesellschaftlichen Miteinanders ist aus ihrer wissenschaftlichen Sicht als ein dynamischer Prozess zu bewerten. In Bezug auf die inklusive Stadtentwicklung zeigte Frau Dr. Gluns im ersten Schritt auf, dass es drei aktuelle Herausforderungen gibt, den demografischen, sozialen und ökonomischen Wandel. Abschließend zeigte sie Handlungsmöglichkeiten auf, die für eine inklusive Stadtentwicklung stehen können (nähere Informationen finden Sie in der Präsentation, die Sie in der Infospalte rechts herunterladen können).

„Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ behauptet der Claim der Caritas-Kampagne 2018 und will dafür werben, dass Wohnen nicht allein dem Diktat des Marktes ausgeliefert wird, sondern als ein Grundrecht des Menschen geplant, ermöglicht und geschützt werden muss – so Angelika Kleideiter, Caritasverband für die Diözese Hildesheim. Die Kampagne soll verdeutlichen, dass jeder Mensch ein Recht hat auf einen privaten Schutzraum – und das zu bezahlbaren Preisen. Angesichts der auch in 2019 angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt, ist die Kampagne der Caritas auch weiterhin von großer Bedeutung. „Mangel an bezahlbarem Wohnraum trifft inzwischen zunehmend auch die Mittelschicht: Polizist*innen, Krankenschwestern/-pfleger, Erzieher*innen.

Was verstehen wir hierzulande unter "gutem Wohnen"? Welche Probleme werden in Deutschland beim Thema Wohnen wahrgenommen? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der vom Vorstand Sozial- und Fachpolitik des Deutschen Caritasverbandes e.V. in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie "Menschenrecht auf Wohnen" des Marktforschungsunternehmens Ipsos.

Die Befragten aller Einkommensgruppen nehmen hohe Wohnkosten als erhebliches Armutsrisiko wahr. Dies gilt es immer wieder zu diskutieren und zu beobachten, so Kleideiter in ihren Ausführungen. Denn eine Wohnung ist weit mehr als ein Dach über dem Kopf: Sie ist privater Rückzugsort, bietet Schutz und Sicherheit und ist elementare Grundlage für Lebensqualität und Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.

In der abschließenden Podiumsdiskussion berichtetet zunächst Herr Koschitzki, Leiter Wohnungsmarktbeobachtung der NBank, von seiner Einschätzung zum aktuellen Wohnungsmarkt für den Bereich der Sozialwohnungen. Das Publikum beteiligte sich engagiert an der geöffneten Diskussion und brachte eigene Erkenntnisse und konkrete Erfahrungen aus dem täglichen Arbeitsumfeld, mit ein.

„Wohnen und leben heißt, strukturell integrativ zu denken und zu handeln. Sowohl zwischen den Ressorts der Landesregierung als auch zwischen Land, Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungseigentümern“ resümiert Heike Fliess am Ende der Veranstaltung. Landesbeauftragte Heike Fliess freute sich über den Erfolg der Veranstaltung und den vielen konkreten Anregungen. „Die heutige Veranstaltung in Laatzen hat gezeigt, dass der Wille zur erfolgreichen Integration bei den handelnden Akteuren sehr ausgeprägt ist. Integration aber ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine Landzeitaufgabe, an der stetig gearbeitet werden muss.“

 
Landesbeauftragte Heike Fliess bei der Begrüßung des „Integrationsdialog Wohnen – Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ in Laatzen
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