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Metropolregion Nordwest: Sechs Pilotprojekte erhalten rund 500.000 Euro Förderung zur Energietransformation

Projekt zur Wärmewende unter Beteiligung der Abfallwirtschaftsgesellschaft Bassum ist mit dabei


Die Metropolregion Nordwest spielt eine zentrale Rolle als nationale Energieregion. Doch wie lässt sich diese Vorreiterposition langfristig sichern? Neben politischer Weichenstellungen zur Sicherung der benötigten Infrastrukturen und zur Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien, bedarf es regionaler Initiativen zur Etablierung des Wissens- und Innovationstransfers sowie zur Qualifizierung und Ausbildung von Fachkräften für die Energiewende. Die Akteurinnen und Akteure der Metropolregion Nordwest begegnen diesen vielfältigen Herausforderungen mit innovativen und facettenreichen Lösungsansätzen, wie bei der Übergabe von sechs Förderbescheiden am Donnerstag, 6. März 2025, im Bremer Rathaus deutlich wurde.

Auch aus dem Amtsbezirk Leine-Weser ist mit "Wärmewende im ländlichen Raum - integrierte Planungsansätze für die Metropolregion Nordwest" unter Beteiligung der Abfallwirtschaftsgesellschaft Bassum bmH aus dem Landkreis Diepholz ein Projekt vertreten. Das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft (IEKrW) an der Hochschule Bremen ist Projektpartner.

Metropolregion Nordwest fördert sechs Pilotprojekte zur Energietransformation mit rund 500.000 Euro   Bildrechte: Bernd Kusber
Metropolregion Nordwest fördert sechs Pilotprojekte zur Energietransformation mit rund 500.000 Euro

Die Wärmewende als eine der zentralen Säulen der Energiewende stellt insbesondere den ländlichen Raum in der Metropolregion Nordwest vor große Herausforderungen. Im ländlichen Raum gibt es jedoch zugleich ein nicht unerhebliches Potenzial von Abfall- und Reststoffen, das sich für die Energieerzeugung eignet, bisher jedoch nur zu einem geringen Teil ausgeschöpft wird. Von den in der Region anfallenden 23 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger werden bisher nur 14,9 Prozent zur Energieerzeugung in den über 600 Biogasanlagen in der Metropolregion Nordwest eingesetzt. Ähnliches gilt für Bio- und Restabfälle. Diese ungenutzten Potenziale will das Projekt identifizieren und technologie- und sektorübergreifende Konzepte für eine optimale Nutzung entwickeln.

"Der technologie- und sektorübergreifende Planungsansatz, der Akteure aus verschiedenen Bereichen wie Abfallwirtschaft, Landwirtschaft und den Kommunen für die Umsetzung der Wärmewende zusammenbringt, leistet einen innovativen Beitrag zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Zudem werden Lösungen zur Umsetzung der Wärmewende entwickelt, die auf andere ländliche Regionen übertragen werden können", sagte Sebastian Koch, Geschäftsführer Abfallwirtschaftsgesellschaft Bassum mbH.

Ein wichtiger Faktor für die Steigerung der Akzeptanz in der Bevölkerung ist auch der Erfolg der Wärmewende. Das Projekt Wärmewende im ländlichen Raum – integrierte Planungsansätze für die Metropolregion Nordwest verfolgt das Ziel, die landwirtschaftliche Perspektive mit abfallwirtschaftlichen Überlegungen zu verknüpfen. „Das Potenzial von Abfall- und Reststoffen, die bisher nur teilweise für die Energie- und Wärmeerzeugung verwendet werden, stärker auszuschöpfen und damit Ressourcen optimal zu nutzen, trägt zur regionalen Ausrichtung auf eine resiliente Energieregion Nordwest bei“, betont der Vorstandsvorsitzende der Metropolregion Nordwest, Eduard Dubbers-Albrecht.

Die weiteren fünf Projekte, die eine Förderung erhalten haben sind:

  • "Energie-Talente Metropolregion Nordwest" hat zum Ziel, ausländische Fachkräfte in die Region zu holen und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

  • "EIKO-Bau – Effiziente Systeme und KI-basierte Methoden zur Optimierung von Beschleunigungspotenzialen in der Vorhabenzulassung in der Metropolregion Nordwest" zielt darauf ab, Genehmigungsprozesse effizienter und transparenter zu gestalten, um die Energiewende in der Region zu beschleunigen.

  • "Local Power Grid Metropolregion Nordwest – Können lokale Quartiersspeicher den Netzausbau entlasten?" untersucht anhand zweier Beispielquartiere in Bremen und Oldenburg die Frage, ob lokale Großspeicher eine technische, ökonomische und rechtskonforme Möglichkeit darstellen können, den lokalen Netzausbau zu entlasten oder gar zu ersetzen.

  • "Energiewende-Lots*innen für die Metropolregion Nordwest" kann durch den Einsatz von kommunal verankerten Botschafterinnen und Botschaftern und durch die sachliche und inhaltlich fundierte Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der Energiewende einen entscheidenden Beitrag zur Akzeptanzsteigerung leisten.

  • "Vorstudie zur Definition der Prozessparameter eines neuartigen emissionsfreien H2-O2-Kraftwerks in der Metropolregion Nordwest" bereitet die Umsetzung eines Forschungsprojekts auf Landesebene vor, das den Bau eines emissionsfreien Wasserstoff-Sauerstoff-Kraftwerks zur Strom- und Wärmeproduktion vorsieht.


Über den Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen

Der Förderfonds, der zu gleichen Teilen aus Mitteln der Länder Bremen und Niedersachsen gespeist wird, ist das zentrale Instrument zur Förderung innovativer, regionaler Kooperationsprojekte der Metropolregion Nordwest. Ausgestattet mit jährlich mindestens 520.000 Euro trägt der Fonds dazu bei, die regionalen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen zu vernetzen und herausragende, länderübergreifende Leuchtturmprojekte zu initiieren.

Über die Metropolregion Nordwest

Die Metropolregion Nordwest ist eine von elf deutschen Europäischen Metropolregionen. Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft arbeiten eng zusammen, um die Region und ihre Zukunftsfelder gemeinsam weiterzuentwickeln und im internationalen Wettbewerb stark aufzustellen. Mitglieder des Vereins Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten sind: die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz, Vechta, Verden, Wesermarsch, die kreisfreien Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie die Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven, die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, die Oldenburgische IHK, die IHK Elbe-Weser sowie die beiden Bundesländer Bremen und Niedersachsen.

Quelle: Pressemitteilung der Metropolregion Nordwest
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