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erstellt am:
10.11.2023
zuletzt aktualisiert am:
17.11.2023
Soviel steht fest: Künstliche Intelligenz transformiert die Arbeitswelt auf unterschiedlichste Weise. So kann und wird Künstliche Intelligenz also auch eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung des Fachkräftemangels spielen, indem sie bestimmte Aufgaben automatisiert und effizienter gestaltet. Doch wie kann dies gelingen und wo liegen möglicherweise Risiken?
Dazu kamen am vergangenen Dienstag Expertinnen und Experten und viele relevante Arbeitsmarktakteure in der MMBBS (Multi Media Berufsbildende Schule) auf dem Messegelände in Laatzen zusammen. Das Regionale Fachkräftebündnis Leine-Weser lud bereits zum achten Mal zu seiner Bündnisversammlung ein und widmet sich bei dieser Gelegenheit zentralen Themen, die die Arbeitswelt beeinflussen.
Cornelia Frerichs, Referatsleiterin im Niedersächsischen Kultusministerium, eröffnete die Veranstaltung. Frerichs stellte dabei ganz klar die Chancen und Synergien von Künstlicher Intelligenz, Virtual Reality und Augmented Reality in der Arbeitswelt in den Vordergrund, so dass Kompetenzen in diesen Themenbereichen bereits in der schulischen Ausbildung vermittelt werden müssen. Allerdings war es ihr auch wichtig zu betonen, dass menschliche Fähigkeiten und soziale Kompetenzen weiterhin entscheidend für viele Berufe sind.
Die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, Frauke Patzke, führte die rund 60 Teilnehmenden in ihrer Funktion als Vorsitzende des Regionalen Fachkräftebündnisses Leine-Weser durch die Veranstaltung.
„Die Bewältigung des Fachkräftemangels erfordert die Koordinierung der Aktivitäten von Regierung, Arbeitsmarktinstitutionen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Diese bringen wir mit unserem Bündnis für die Regionen Hannover, Hildesheim und Weserbergland Plus an einen Tisch. So können gezielt Maßnahmen unterstützt, Projekte gefördert, Erfahrungen untereinander ausgetauscht und gemeinsam aktuellen Herausforderungen begegnet werden,“ fasste Patzke die Aktivitäten und Erfolge des Regionalen Fachkräftebündnis Leine-Weser zu Beginn der Veranstaltung zusammen.
Das Regionale Fachkräftebündnis Leine-Weser verfügt über ein virtuelles Budget, mit dem aus Fördermitteln des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Vorhaben unterstützt werden, die der Fachkräftegewinnung und -sicherung vor Ort dienen.
Aktuell laufen zehn Projekte in der Region Leine-Weser. Diese haben alle an der Bündnisversammlung teilgenommen und ihre Projekte auf einem „Markt der Möglichkeiten“ präsentiert. Viele der Projekte haben auch bereits den Fokus auf das Thema Digitalisierung gelegt, daher auch der Schwerpunkt der diesjährigen Bündnisversammlung. Passend dazu fiel auch die Wahl des Veranstaltungsortes aus: Das Virtual Reality Education Center Hannover (VRECH) ist in der Multimedia Berufsbildenden Schule (MMBBS) angesiedelt und soll Lehrerinnen und Lehrer frühzeitig für das Thema sensibilisieren.
Sören Isleib von der Region Hannover stellte das VRECH im weiteren Verlauf der Veranstaltung vor und lud später zur Besichtigung und Ausprobieren von Virtual Reality ein.
Die Key-Note zum Thema "Wie Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändert" von Prof. Dr. Tim Brockmann von der Kommunalen Hochschule für Verwaltung Niedersachsen (HSVN) war eines der Highlights der Veranstaltung. Brockmann erläuterte anhand von Beispielen aus der Praxis, wie Künstliche Intelligenz die gegenwärtige und zukünftige Arbeitswelt verändert. Dabei bestehen seiner Meinung nach allerdings noch erhebliche Schwächen. Beispielsweise bei KI-Systemen wie ChatGPT: Solche Systeme können nur effektiv sein, wenn sie mit ausreichend Daten „gefüttert“ werden.
Beispielsweise im Bereich der Mitarbeiterrekrutierung kann die derzeit eingesetzte Künstliche Intelligenz noch nicht angewendet werden, da sie keine eigenständigen Problemlösungen entwickeln kann. "Wenn es um Menschen und Personalgewinnung geht, machen es Menschen besser – oder machen es besser Menschen", formulierte Prof. Dr. Brockmann. Darüber hinaus stellte er Berufe vor, die bereits jetzt von Künstlicher Intelligenz profitieren und in Zukunft möglicherweise vollständig davon übernommen werden könnten, wie zum Beispiel Reinigungskräfte und Fahrzeugführer. Dennoch unterstrich er, dass Berufe, die soziale Interaktion erfordern, wie Erzieher und Therapeuten, aber auch EDV-Entwickler und Wissenschaftler, auch weiterhin von Menschen und nicht von KI-Systemen ausgeübt werden.
Bei einer Podiumsdiskussion tauschte sich die Landesbeauftragte Frauke Patzke dann später mit Jörg Michal vom Kultusministerium, Evelyne Beger als Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Hildesheim, Matthias Christel vom NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) und pädagogischem Leiter des VRECH sowie Keynote-Speaker Prof. Dr. Tim Brockmann über die unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema „Wie können Virtual Reality und Künstliche Intelligenz einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten?“ aus. Alle waren sich einig, dass die Transformation der Arbeitswelt neben allen möglichen Vorteilen auch Herausforderungen mit sich bringt, darunter die Notwendigkeit eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Technologie, die Bewältigung von Datenschutzfragen und die Sicherstellung einer ausgewogenen Integration von menschlichen und maschinellen Fähigkeiten.
Mit dem Regionalen Fachkräftebündnis Leine-Weser reagieren Unternehmen, öffentliche Arbeitgeber, Verbände, Arbeitsagenturen, Jobcenter, Gewerkschaften und weitere Akteure auf den drohenden Fachkräftemangel. Mit neuen und bewährten Instrumenten sollen durch die Bündelung des Themas Fachkräfte Unternehmen und Mitarbeitende unterstützt, gehalten und gefördert werden.
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E-Mail: anna.low@ArL-LW.niedersachsen.de
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erstellt am:
10.11.2023
zuletzt aktualisiert am:
17.11.2023