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Flurbereinigung als Mittel zur Verbesserung des Hochwasserschutzes

Landesbeauftragte Frauke Patzke spricht beim Niedersächsischen Hochwassergipfel 2024


Das Weihnachtshochwasser, von dem ganz Niedersachsen zum Jahreswechsel 2023/24 betroffen war, liegt bald ein Jahr zurück. Es führte landesweit zu erheblichen Sachschäden an Deichen, Häusern und Straßen oder in der Landwirtschaft. Hunderttausende Haupt- und Ehrenamtliche unterstützten dabei den Katastrophenschutz und verstärkten mit Millionen Sandsäcken die Deiche. Durch die Klimakrise mit einem Temperaturanstieg um mittlerweile 1,8 Grad in Niedersachsen drohen uns auch in den nächsten Jahren vermehrte Starkregenereignisse und Hochwasser.

Beim Niedersächsischen Hochwassergipfel am Donnerstag, 14. November 2024, im Umweltministerium zogen nun etwa drei Dutzend Vertreterinnen und Vertretern von Deichverbänden, Umweltverbänden, Kommunen und Behörden gemeinsam Bilanz und diskutierten die weiteren Schritte zur Stärkung des Hochwasserschutzes.


„In Folge des Weihnachtshochwassers haben wir den Hochwasserschutz in Niedersachsen noch weiter gestärkt – finanziell, personell und auch organisatorisch. Und das werden wir auch weiterhin tun“, so Umweltminister Christian Meyer. „Die Klimaerhitzung und die menschengemachte Zunahme an Starkregen und Hochwassern ist weltweit nicht mehr zu leugnen. Hochwasserschutz und Klimaanpassung sind daher das Gebot der Stunde, gerade für uns in Niedersachsen. Land und Kommunen unterstützen gemeinsam mit starken Partnern den so wichtigen Hochwasserschutz als Daueraufgabe. Für mich hat die Stärkung des vorsorgenden Hochwasserschutzes Priorität. Wir schützen damit Menschenleben und Millionenwerte vor möglichen Katastrophen.“

Hochwassergipfel 2024   Bildrechte: ArL Leine-Weser
Hochwassergipfel 2024: Landesbeauftragte Patzke spricht über Flurbereinigung

Frauke Patzke, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, sprach auf dem Gipfel über Möglichkeiten des Hochwasserschutzes im Bereich der Flurbereinigung: „Durch gute und frühzeitige Abstimmung aller Beteiligten im Verfahrensverlauf und zielgerichtete Landbereitstellung, besteht nahezu in jeder Flurbereinigung die Möglichkeit, Hochwasserschutz- und Gewässerentwicklungsmaßnahmen mit umzusetzen. Kürzlich erst konnte beispielsweise das Flurbereinigungsverfahren in Heersum abgeschlossen werden, in dem der Hochwasserschutz mittels Deichbau eine große Bedeutung hatte.“

„Neben aller aktuellen Fokussierung auf das Thema dürfen wir nicht wie in der Vergangenheit in eine gewisse Hochwasser-Demenz verfallen. Mancherorts müssen wir schlichtweg schneller werden in der Umsetzung der Maßnahmen, an anderen Orten muss das System Wasser besser verstanden werden und als Gemeinschaft in Hochwasserpartnerschaften Verantwortung zum Schutz gegen Hochwasser übernommen werden“, ergänzt Kim Fürwentsches, Bürgermeister der Gemeinde Lilienthal, der für den Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund am Hochwassergipfel teilnahm.

Neben dem technischen Hochwasserschutz gilt es auch, den ökologischen Hochwasserschutz durch Rückgewinnung natürlicher Retentionsräume auszubauen. Dazu gehören Deichrückverlegungen und Wiederanbindungen von Auen sowie insgesamt ein verbesserter Wasserrückhalt in der Fläche. Indem Flüsse und Bäche wieder mehr Raum bekommen und Flächen entsiegelt werden, hilft das nicht nur dem Hochwasser-, sondern auch dem Naturschutz.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Herr Dirk Niemann

Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
Dezernatsteilleiter
Bahnhofsplatz 3-4
31134 Hildesheim
Tel: +49 5121 6970-153
Fax: +49 5121 6970-202

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