Interreg-Projekt "Blue Transition" nimmt Fahrt auf
Landesbeauftragte Frauke Patzke besucht Pilotgebiet in Uelzen
Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) der Leibniz Universität Hannover leitet und koordiniert das länderübergreifende Forschungsprojekt "Blue Transition". Neben internationalen Partnern sind auch zahlreiche deutsche Partner aus Niedersachsen und Bremen in das Projekt eingebunden, so auch der Dachverband Feldberegnung Uelzen, in dessen Zuständigkeitsbereich ein Pilotprojekt angesiedelt ist.
Am 11.05.2023 besuchte die Landesbeauftragte Frauke Patzke das Pilotgebiet zusammen mit dem Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs, Jörg Martens vom Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen, dem Projektleiter des Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) aus Hannover, Prof. Dr. Mike Müller-Petke sowie weiteren Gästen.
In dem Pilotgebiet "WaterFarmers" nahe Uelzen werden gezielt Lösungen für eine nachhaltige und sichere Grundwasserbewirtschaftung trotz anhaltender Dürreperioden und notwendiger Feldberegnung entwickelt und in die Praxis umsetzt. Ein Beispiel für eine bereits existierende Lösung zur Verringerung der Grundwasserentnahme ist die Nutzung von Wasser aus dem Wasserspeicher Stöcken. Die Zusammenarbeit mit der Nordzucker AG, bei der während der Kampagne in der Zuckerfabrik Uelzen Wasser einzig aus den verarbeiteten Zuckerrüben anfällt, gewährleistet ein klimaangepasstes Wassermanagement für die landwirtschaftliche Feldberegnung von rund 5000 Hektar. „Pro Jahr werden so rund 1,4 Mio. Kubikmeter Grundwasser durch das Wasser aus den insgesamt drei Speicherbecken ersetzt“, erklärt Jörg Martens, Projektleiter des DFU. „Als einzige Region bundesweit nutzt Uelzen Speicherwasser und kann als Vorbild für andere Landkreise dienen.“
Im Rahmen von "Blue Transition" sollen nun weitere Lösungen erarbeitet werden. Diese bauen nicht zuletzt auf das im Jahr 2021 abgeschlossene Projekt TOPSOIL auf, in dem ein „Triple-Monitoring“-Ansatz entwickelt wurde. Zusammen mit den Monitoringdaten und den detaillierten Kenntnissen über den Untergrund werden so die Auswirkungen spezifischer Grundwasserentnahmen auf kleine Fließgewässer identifiziert, was eine gezielte und nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen ermöglicht. Gemeinsam mit den Landwirten möchte der Dachverband Feldberegnung Uelzen in den kommenden zweieinhalb Jahren ein kooperatives Grundwasserentnahmemanagement entwickeln.
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