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Vier Projekte aus dem Amtsbezirk Leine-Weser erhalten einen Zuwendungsbescheid

Das Land Niedersachsen fördert erneut Mittel- und Grundzentren aus dem Amtsbezirk Leine-Weser mit insgesamt rund 880.000 Euro.


Hildesheim. Mit dem Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sollen Mittel- und Grundzentren unterstützt werden, die eine zentrale Versorgungsfunktion für den umliegenden ländlichen Raum haben. Das Programm wurde im letzten Jahr vom Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung aufgelegt und wird durch die Ämter für regionale Landesentwicklung in der Fläche umgesetzt. Vier Projekte aus dem Amtsbezirk Leine-Weser erhalten in der zweiten Vergaberunde nun ihre Zuwendungsbescheide über eine Gesamtfördersumme von rund 880.000 Euro.

Folgende vier Projektträger erhalten einen Förderbescheid:

Die Stadt Holzminden erhält 225.000 Euro für das Projekt „Stadtallianz Innenstadtrevitalisierung und Existenzgründung“,

die Stadt Pattensen erhält 75.000 Euro für das Projekt „MakerSpace KGS Pattensen“,

die Samtgemeinde Grafschaft Hoya erhält 298.858 Euro für das Projekt „Interaktiver Zukunftsraum Alte Molkerei – Baustein: ‚Schwarze Kunst in Hoya‘“,

die Stadt Rinteln erhält 281.400 Euro für das Projekt „#wesererleben!“.

„Es ist erfreulich, dass wir auch in dieser Vergaberunde neben zahlreichen Anträgen wieder viele positive Rückmeldungen der Kommunen zu der Ausrichtung und den Möglichkeiten des Förderprogramms erhalten haben. Dies zeigt uns, dass wir mit dem Programm auf dem richtigen Weg sind und kleine und mittlere Kommunen sowie die umgebenden ländlichen Räume in der Fläche gleichermaßen stärken können. Wie bereits im letzten Durchgang waren die Anträge thematisch und inhaltlich äußert breit gefächert, was eine Entscheidung besonders schwer machte. Den nun ausgewählten Projekten wünsche ich für die Umsetzung der einzelnen Vorhaben gutes Gelingen und freue mich auf die ersten Ergebnisse“, betont Dinah Stollwerck-Bauer, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser.

Das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ richtet sich primär an niedersächsische Klein- und Mittelstädte sowie Gemeinden und Samtgemeinden in ländlichen Räumen ab einer Einwohner*innenzahl von 10.000, in denen ein Grund- oder Mittelzentrum festgelegt ist.

Diese Zentren übernehmen wichtige Versorgungsfunktionen für ihr Umland - etwa in den Bereichen medizinische Versorgung, Einzelhandel oder auch Kultur - und fungieren als wesentliche Motoren der regionalen Entwicklung. Ziel des Programms ist, die Initiierung stadtregionaler Kooperationen und die Entwicklung von Projekten zu stärken, die dazu beitragen, die Ankerfunktion von Mittel- und Grundzentren für die sie umgebenden ländlichen Räume zu stärken.



Über die im Amtsbezirk Leine-Weser geförderten Projekte:

„Stadtallianz Innenstadtrevitalisierung und Existenzgründung“ in der Stadt Holzminden

Das Projektziel ist die Revitalisierung der Innenstadt durch unter anderem Leerstandsbeseitigung, Stärkung der Innovationskraft durch neue Instrumente z.B. im Bereich Existenzgründung, Schaffung von Begegnungsräumen für verschiedene Akteure und Ausnutzung touristischer Potentiale.

Das Projekt zielt darauf ab, die Lebendigkeit des Mittelzentrums Holzminden zu steigern und die Wohnqualität in der Innenstadt zu erhöhen. Mittels der Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger sowie viele weitere Akteure der Stadt und der Region, sollen neue Formen des Lebens und des Wirtschaftens entwickelt und erprobt werden.

Als erster Schritt wird das Innenstadtbüro als Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung, Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Wirtschaft und Bürgergesellschaft errichtet, um die Managementaufgaben im Rahmen diversen Vorhaben zu bündeln. Aus dem Innenstadtbüro sollen Vorhaben aus den Bereich Neues Wohnen, Handel und Tourismus, Gemeinwesenarbeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen bestmöglich für die Stadt Holzminden und ihr Umland koordiniert werden sowie verschiedene Entwicklungs- und Beteiligungsformate erprobt und etabliert werden.

Parallel wird in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreis Holzminden ein Co-Working-Space für Existenzgründer errichtet.


„MakerSpace KGS Pattensen“ in der Stadt Pattensen

Ziel des Projekts ist der Aufbau eines im MINT-Bereich angesiedelten Schülerforschungszentrums in Form eines Maker Space, das insbesondere auf Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 13 ausgerichtet ist, aber auch digital-kreative Angebote für Bürgerinnen und Bürger bietet.

Neben dem Aufbau eines MINT-Netzwerks sollen die Themenschwerpunkte Konstruktion, Materialwissenschaft, Produktionsprozesse und Recycling entwickelt werden.

Neben der Ausrichtung auf Schülerinnen und Schüler sollen mit dem Vorhaben MINT-Fertigkeiten, Kommunikationsfähigkeit und Sozialkompetenz unterschiedlicher Zielgruppen gestärkt werden. Lehrkräfte profitieren von Fortbildungen zu digitalen Kompetenzen und modernen Lernformen. Lehramtsstudierende der Leibniz- Universität entwickeln in Praxisphasen das Projekt weiter. Das Angebot steht Vereinen und Bildungsanbietern für Workshops und Erwachsenenbildung zur Verfügung. Weiterhin unterstützt das Projekt z.B. auch Senioren beim Erlangen digitaler Kompetenzen.


„Interaktiver Zukunftsraum Alte Molkerei – Baustein: _Schwarze Kunst in Hoya‘“ in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya

Das Gebäude der 1926/27 gegründeten Genossenschaftsmolkerei wurde nach der Schließung 1985 für Industriezwecke genutzt, steht seit 2007 leer und ist seit 2016 in städtischer Hand. Im Jahr 2018 erfolgten bereits Abrissarbeiten und es wurde ein grobes Nachnutzungskonzept für das Gebäude erstellt. Der ‚Außerschulische Lernort- Schwarze Kunst in Hoya‘ ist ein Teilprojekt des oben beschriebenen Gesamtvorhabens ‚interaktiver Zukunftsrum Alte Molkerei‘. Mit diesem Baustein wird ein Grundstein für ein lebendiges Zentrum in der Samtgemeinde gesetzt.

In diesem Baustein soll der Museumsdruckerei ein neues ‚zu Hause‘ gegeben werden und ein innovativer Lernort für historische und moderne Druckkunst entstehen.

Mit dem Vorhaben ‚Schwarze Kunst in Hoya‘ soll Kunst, Kultur und Technik zusammengedacht und zusammengebracht werden und damit ein Kompetenzzentrum für Jung und Alt entstehen. Das Angebot vermittelt sowohl historische Drucktechniken als auch moderne Drucktechniken wie Offset- und 3D-Druck und soll als außerschulischer Lernort etabliert werden.


„#wesererleben!“ in der Stadt Rinteln

Das Projekt #wesererleben! hat zugleich die Verstetigung des bereits begonnenen Dialogprozesses „Stadtentwicklung“ mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie weitere Stadtakteuren als auch die Entwicklung der Weseruferbereiche als Begegnungs- und Erlebnisraum mit dem Alten Hafen als „Herzstück“ zum Ziel.

Mit dem Projekt möchte die Stadt frei zugängliche Räume für Sport, Spiel und Erholung als Gestaltungsraum für soziale Lebensperspektiven und ein lebendiges stadtgesellschaftliches Netzwerk schaffen.

Die folgenden Maßnahmen sollen mit dem Vorhaben umgesetzt werden. Der Alte Hafen soll mit einer Bühne (Stadtparty, Kleinkunst, Chöre), Bootsanleger und aus der Abtreppung des Ufers entstehenden Sitzplätzen ein Anker der Stadt an der Weser werden.

Die Landzunge zwischen Weser und Hafen bildet eine zentrale, naturnahe Chillout-lounge nicht nur der jungen Stadtgesellschaft. Es sind Sitzsteine als Logenplätze für den Sonnenuntergang über der Weser oder Konzerte auf der neuen Hafenbühne geplant. Die Wiese wird Picknickplatz mit Grillsteinen zum Barbecue.

Mit zwei interaktiven Infopoints zwischen Beachclub/Biergarten und am Marktplatz sollen die Angebote an der Weser und am Markt verknüpft werden und bieten wichtige Informationen für Gäste und Bürger (z.B. Stadthistorie und POI, Veranstaltungen, Toiletten, Gastronomie, Geschäftsöffnungszeiten).

An den Infopoints startet oder endet die neue interaktive Stadtrallye, deren Routen zukünftig auch von Jugendlichen mitgestaltet werden. Im Stil einer Schnitzeljagd finden Besucher besondere Orte, lösen dort verschieden Aufgaben und lernen so die Stadt und ihre Geschichte(n) kennen.

Zwei WLan-Bänke mit Lademöglichkeit werden an den zentralen Jugend-Treffpunkten platziert. Zudem wird durch einen Lückenschluss eine Wegeverbindung unter der Weserbrücke geschaffen.


  Bildrechte: MB

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