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Digitale Transformation fest im Blick

Steuerungsausschuss Südniedersachsen tagt in Nörten-Hardenberg


Am gestrigen Mittwoch (26.09.2018) kamen die Landrätinnen und Landräte der südniedersächsischen Landkreise, die Stadt Göttingen sowie die benannten Vertreter und Vertreterinnen für die südniedersächsischen Städte und Gemeinden mit den beiden Landesbeauftragten Heike Fliess (ArL Leine-Weser) und Matthias Wunderling-Weilbier (ArL Braunschweig) zum Steuerungsausschusses Südniedersachsen zusammen. Frau Uljana Klein, Dezernentin für Kreisentwicklung des Landkreises Northeim, begrüßte die anwesenden Gäste.

„Digitalisierung“, so fasste der Landesbeauftragte Wunderling-Weilbier die Ergebnisse zusammen, „ist kein Schlagwort. Digitalisierung ist eine große Chance für den ländlichen Raum, die wir nutzen müssen!“ Tatsächlich zog sich das Thema wie ein roter Faden durch die Sitzung. Prof. Dr. Alexandra Engel vom Zukunftszentrum Holzminden Höxter stellte gemeinsam mit Schulleiter Andreas Hölzchen von der Berufsbildenden Schule Holzminden die Chancen des Projektes „Online Vertriebskanäle nutzen“ dar. Die Partner entwickeln ein IHK-Zertifikat, mit dem die duale Ausbildung um den Internet-Handel erweitert wird. „Der Trend im Handel geht zu online. Nur wenn die Berufsschulen digitale Kompetenz auch regional ausbilden, können die regionalen Unternehmen dieses Geschäftsfeld entwickeln“, erläuterte Prof. Engel. „Hier darf das Land nicht abgehängt werden“, ergänzte Andreas Hölzchen.

Die gesundheitliche Versorgung des ländlichen Raums steht im Fokus eines weiteren Vorhabens, das Dr. Iris Demmer von der Universitätsmedizin Göttingen präsentierte. Im Projekt „Medizinisches Praktisches Jahr plus“ sollen die Veränderungen in der medizinischen Ausbildung genutzt werden, um die Versorgung des ländlichen Raums mit Hausärzten auch für die Zukunft sicherzustellen. Ab 2020 müssen angehende Medizinerinnen und Mediziner ein dreimonatiges Praktikum in einer niedergelassenen Praxis absolvieren. Zusammen mit den südniedersächsischen Landkreisen sollen geeignete Lehrpraxen identifiziert werden. Die Hoff-nung ist, dass junge Ärzte das Landleben schätzen und lieben lernen! Der Steuerungsausschuss nahm einstimmig beide Projekte in das Südniedersachsenprogramm auf. „Die Projekte zeigen“, so die Landesbeauf-tragte Heike Fliess, „wie gut die Zusammenarbeit zwischen den südniedersächsischen Landkreisen und den beiden Ämtern für regionale Lan-desentwicklung ist! Denn beide Projekte überwinden Verwaltungsgrenzen.“

Noch digitaler wurde es mit einem weiteren Gast. Der Steuerungsausschuss konnte Staatssekretär Stefan Muhle aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium zur Sitzung begrüßen. Mit großer Spannung folgten die Mitglieder seinen Ausführungen zum „Masterplan Digitalisierung“. Das Anliegen der Landesregierung ist es, so wurde deutlich, eine sich abzeichnende digitale Spaltung zu verhindern. Die beispiellose Ausbauinitiative des Landes wird sich in einem ersten Schritt auf die Gebiete richten, in denen es noch kein schnelles Netz gibt. Dies ist ein Bekenntnis des Landes, mit schnellem Internet alle Bürgerinnen und Bürger zu versorgen. Der ländliche Raum wird nicht ausgespart. Über 400 Mio. Euro werden in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen. Mit Gigabit-Internet sollen in einem ersten Schritt Schulen und Gewerbegebiete aus-gestattet werden. Aber auch bei der Mobilfunkversorgung will das Land vorankommen. Staatsekretär Muhle stellte sich den intensiven Fragen des Steuerungsausschusses. Er überzeugte die Mitglieder: Das Land hat Südniedersachsen auch in der digitalen Transformation weiterhin fest im Blick.


Informationen zum Steuerungsausschuss:

Im Steuerungsausschuss Südniedersachsen entscheiden die Hauptverwaltungsbeamten/innen der Landkreise, der Stadt Göttingen, der Städte und Gemeinden zusammen mit den beiden Landesbeauftragten über die Aufnahme von Projekten in das Südniedersachsenprogramm.


Informationen zum Projektbüro Südniedersachsen:

Zur Umsetzung des Südniedersachsenprogramms wurde ein „Projektbüro Südniedersachsen“ eingerichtet. Hier arbeiten Mitarbeiter*nnen aus den Landkreisen Göttingen, Goslar, Holzminden, Northeim sowie der Stadt Göttingen und des Landes zusammen, um die Region zu unterstützen. Das Projektbüro hat die Funktion einer regionalen Entwicklungsagentur mit folgenden Aufgaben: Projekte Anregen, Projektideen aufgreifen und gemeinsam mit den regionalen Akteuren bis zum Antrag weiter zu entwickeln. Dabei geht es insbesondere um regional besonders be-deutsame und kreisübergreifende Projekte, die entsprechende Entwick-lungsimpulse setzen. Das Projektbüro arbeitet dabei mit bestehenden Netzwerken zusammen und sucht nach Möglichkeiten, die Projekte, die in das Südniedersachsenprogramm aufgenommen wurden, zu fördern.

Südniedersachsenprogramm  
Der Steuerungsausschuss Südniedersachsen mit Gästen. In der Mitte die beiden Landesbeauftragten mit Staatssekretär Muhle.

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