Digitalisierung von Papierplänen: Niedersachsen ist Vorreiter

RINTELN. – Aufgrund des zehnjährigen Jubiläums der Ämter für regionale Landesentwicklung lädt Frauke Patzke, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, auf ihrer diesjährigen Projekttour zu einer Zeitreise unter dem Motto „10 Jahre Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser – Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven“ ein und besucht über das Jahr hinweg noch bis Ende November 2024 besondere Projekte, Maßnahmen sowie Initiativen in der Region.

Am Freitag, 18. Oktober 2024, führte die Jubiläumstour die Landesbeauftragte nach Rinteln. Dort erhielt sie Einblicke in das Projekt „PlanDigital“ zur Digitalisierung von Regionalen Raumordnungsprogrammen (RROP) und Flächennutzungsplänen (FNP). Der Landkreis Schaumburg ist einer von vier niedersächsischen Pilotlandkreisen, die als erste bei der Digitalisierung der FNP berücksichtigt wurden. Mit Mitteln aus dem Sondervermögen Digitalisierung der Landesregierung und mit Unterstützung des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser bei Aufbau, Konzeption und Abstimmung, konnten seit September 2020 die FNP aller zwölf Kommunen im Landkreis weitestgehend digitalisiert werden. Ein Meilenstein, den bereits rund drei Viertel aller Kommunen im gesamten Amtsbereich Leine-Weser erreichen konnten.

„Ein Erfolg, der zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg in Richtung Digitalisierung der Verwaltung sind. Zugleich leistet diese öffentliche Bereitstellung von digitalen Plandaten einen wichtigen Schritt zur Transparenz sowie zur schnelleren Planung und Genehmigung. Mit PlanDigital sind erstmals in Deutschland die Daten von Regionalen Raumordnungsprogrammen und Flächennutzungsplänen für ein ganzes Bundesland digitalisiert worden und von allen Bürgerinnen und Bürgern online und einfach einsehbar. Niedersachsen ist somit auch hier Vorreiter“, sagte die Landesbeauftragte Patzke.

Auf dem Foto v.l.: Stefan Eggert-Edeler (Leiter Dezernat 3, Stadt Rinteln), Sven Manja (stellv. Leiter Bauordnungsamt, Stadt Rinteln), Jan Tegtmeier (Bauordnungsamt, Fachbereich GIS, LK Schaumburg), Armin Klatt (Bauordnungsamt, Fachbereich GIS, Stadt Rinteln), Frauke Patzke (Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser), Bernhard Wenzel (Amtsleiter des Bauordnungsamtes, LK Schaumburg), Andreas Pilz (Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser), Andrea Lange (Bürgermeisterin Stadt Rinteln), MdL Britta Kellermann (Bündnis 90/Die Grünen) und MdL Jan-Philipp Beck (SPD, gleichzeitig stellv. Landrat des Landkreises Schaumburg).

Die digitalen Daten werden von den Kommunen in aktualisierter Form auf der Plattform PlanDigital hochgeladen und können jederzeit durch interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie von an Planungsprozessen Beteiligten öffentlich eingesehen werden. Außerdem erlaubt sie, dass interne wie externe Planungsakteure die Daten in ihre Fachprogramme integrieren können. Planungen werden dadurch beschleunigt und Doppelarbeit vermieden.

„Raumbezogene Daten werden im Bau- und Planungsbereich immer wichtiger. XPlanung ist ein verlustfreies Datenaustauschformat, das für alle Beteiligten im Planungsverfahren erhebliche Verbesserungen mit sich bringt. Unser GIS-Arbeitsplatz in der Verwaltung hat hier zum Gelingen beigetragen. Die Rede ist von der Digitalisierung von Papierplänen und der Umwandlung von mit CAD erstellten Plänen. Mit der Anwendung werden sowohl Behörden als auch Bauherren und Planer entlastet, weil Bearbeitungs- und Abstimmungsprozesse vereinfacht und beschleunigt werden, indem alle Akteure "dieselbe Sprache" sprechen. Von XPlanung profitieren auch diejenigen, die bauen wollen. Das ist Digitalisierung im besten Sinne. Mit der Bereitstellung und Nutzung einheitlicher digitaler Datengrundlagen wird das kommunale Flächenmanagement verbessert. Wie so oft, das funktioniert aber nur miteinander: Land, Landkreis und Kommune müssen bei der Umsetzung als Partner zusammenarbeiten“, sagte Andrea Lange, Bürgermeisterin der Stadt Rinteln.

Hintergrundinformationen zum Projekt „PlanDigital“:

Mit Hilfe des Projekts „PlanDigital“ sollen alle niedersächsischen Städte, Gemeinden und Landkreise unterstützt werden, ihre Flächennutzungspläne und Regionalen Raumordnungsprogramme im Geodatenaustauschstandard „XPlanung“ zentral auf einem vom Land betriebenen Geodatenportal bereitzustellen. Die Plattform ist eine Schnittstelle zu den Landes-Kartenportalen NUMIS und demnächst FIS-RO und erlaubt durch das Angebot von sogenannten Geodatendiensten, Daten in Fachprogramme zu integrieren.

Für den Übergangszeitraum:

· www.numis.niedersachsen.de/portal/

In wenigen Wochen bereit:

· https://sla.niedersachsen.de/raumordnung/FIS-RO/

Es handelt sich um ein interministerielles Gemeinschaftsprojekt unter Federführung des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Finanziert wird es aus dem Sondervermögen Digitalisierung des Landes Niedersachsen.