Niedersachsen klar Logo

Voller Erfolg für „Integrationsdialog Sprache“ in Stadthagen

Hildesheim. – Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser und das Bündnis „Niedersachsen packt an“ luden am Nachmittag des 28. November 2018 nach Stadthagen in das Kulturzentrum Alte Polizei ein. Mehr als 100 Personen nahmen am „Integrationsdialog Sprache“ unter der Fragestellung „Wie kann die kulturelle Integration verbessert werden?“ teil.

Heike Fliess, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, brachte bereits in ihrer Begrüßung die Vorteile der Integration durch kulturelle Bildung auf den Punkt: „Kunst und Kultureinrichtungen und vor allem die Formate der Kulturellen Bildung können Verbindendes sichtbar machen, wo das Trennende die Wahrnehmung beherrscht, sie können Perspektiven verschieben und Vorstellungsräume erweitern – und damit auch das Bewusstsein für das jeweils andere.“

Oliver Theiß, Bürgermeister der Stadt Stadthagen stellte in seinem Grußwort die gegenwärtige Situation der Integration in Stadthagen vor und freute sich, eine Veranstaltung des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ in Stadthagen zu begrüßen.

Der Präsident der Landesschulbehörde, Ulrich Dempwolf, beantwortete diese Frage für den Bereich der Schulen. Die Schulen sind der zentrale Ort des Spracherwerbs und damit der Integration für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Er stellte dabei aber heraus, dass eine bessere Vernetzung mit anderen Angeboten zum Erlernen der deutschen Sprache, etwa im Wege der Erwachsenenbildung zu begrüßen sei.

Auf besonderes Interesse stieß der Beitrag von Mustafa Akca, von der Komischen Oper in Berlin. Er berichtete auf unterhaltsame Weise über seine Erfahrungen als erster Mitarbeiter mit türkischen Migrationshintergrund in dieser Einrichtung deutscher Hochkultur. Klar wurde dabei, dass gut gemeint nicht immer auch gut gemacht bedeutet. Dies machte er etwa an der klischeehaften Darstellung von Personen mit Migrationshintergrund, die mit „Kanakensprache“ in eine Kinderoper eingebaut wurden, deutlich. Als ein Integrationshemmnis machte er aus, dass Personen mit Migrationshintergrund, sich häufig für Vorgänge im vermeintlichen Heimatland rechtfertigen müssten, obwohl sie dort nie gelebt hätten. Besonders lobte Herr Akca, dass in Niedersachsen in Sachen Integration entschlossen angepackt und Dinge nicht zerredet würden, wir in seiner Heimatstadt Berlin.

Drei Projekte aus dem Kulturzentrum Alte Polizei zur kulturellen Integration mit Kabarett, Musik aber auch Fotografie waren schöne Beispiele für kulturellen Austausch, Begegnung und Integration vor Ort in Stadthagen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion berichtete zunächst die Integrationsbeauftragte der Stadt Stadthagen, Marlen Stryj von ihrer Arbeit und ihrem Ziel die Vernetzung der Migranten untereinander aber auch mit der Gesellschaft zu fördern. Katharina Schepker von der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung berichtete von den Fördermöglichkeiten von Sprachkursen zur gesellschaftliche/kulturellen Teilhabe. Die bisherigen Erfahrungen seien ausgesprochen positiv, obwohl manche am Anfang zweifelten, wieso zum Beispiel Musik beim Erlernen der deutschen Sprache helfe. Abdul Raouf Androun aus Syrien, der beim Kulturzentrum Alte Polizei und als Schulbegleiter arbeitet, erzählte von seinen Integrationsbemühungen und Erfolgen in den vergangenen drei Jahren. Das Publikum beteiligte sich lebhaft an der darauffolgenden Diskussion und brachte eigene Erfahrungen der Diskriminierung, aber auch der erfolgreichen Integration, mit ein.

Landesbeauftragte Fliess freute sich über den Erfolg der Veranstaltung und den geführten Dialog. „Die vielen Besucher heute in Stadthagen haben gezeigt, dass der Wille zur erfolgreichen Integration von Geflüchteten hier besonders ausgeprägt ist. Dies begrüße und unterstütze ich ausdrücklich.“

Integration, Diskussion  
Podiumsdiskussion
Integration, Theater  
Amateurkabarettgruppe "Die Mischlinge"
Dialog, Sprache, Integration  
Natalie Schmidt (ArL Leine-Weser) im Gespräch mit Abdul Raouf Androun (Kulturzentrum Alte Polizei)
Fliess, Landesbeauftragte  
Heike Fliess, Landesbeauftragte für den Amtsbezirk Leine-Weser
Integration, Bürgermeister  
Oliver Theiß, Bürgermeister der Stadt Stadthagen
Integration  
Mustafa Akca, Komische Oper Berlin

Artikel-Informationen

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln