Ein Ort der Würde und Geborgenheit: Hospiz- und Palliativzentrum in Stadthagen feierlich eingeweiht
Das ArL Leine-Weser unterstützt das Projekt für schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen mit Förderungen aus den Bereichen ZILE und Städtebau
STADTHAGEN. – Nach einer gut zweijährigen Bauzeit ist es nun fast soweit: Das Hospiz- und Palliativzentrum Stadthagen öffnet im April seine Türen. Die Stiftung Krankenhaus Bethel zu Bückeburg als Bauherrin lud am 11. März 2025 zur feierlichen Segnung des Hauses durch Landesbischof Dr. Oliver Schuegraf ein. Dr. Axel Rinne, Stiftungsvorsitzender, und Bernd Hellmann, Geschäftsführer der Stiftung, begrüßten zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Verwaltung. Neben der Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, Frauke Patzke, nahmen Iris Freimann, stellvertretende Bürgermeisterin Stadthagens, Klaus Heimann, erster Kreisrat des Landkreises Schaumburg, Leon Herlt, Bauamtsleiter Stadthagens, sowie die Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers (SPD) an der Veranstaltung teil.
Im Anschluss überreichte das Architekturbüro Lohrarchitektur GmbH in Anwesenheit der Gäste den Schlüssel an Anke Reichwald, die für die operative Geschäftsführung des neuen Zentrums, das künftig schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen eine würdevolle Begleitung in der letzten Lebensphase ermöglicht, verantwortlich sein wird.
Zur Realisierung dieses Projekts leistete das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL Leine-Weser) einen bedeutenden Beitrag. Frauke Patzke, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung, unterstrich die Bedeutung der Förderung aus den Bereichen Städtebau und ZILE: „Mit diesem Hospiz entsteht ein Ort der Geborgenheit und Fürsorge für Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, solche Einrichtungen im ländlichen Raum zu unterstützen und damit die regionale Gesundheits- und Daseinsvorsorge nachhaltig zu stärken."
Dank der Städtebauförderung konnte das Hospiz mit insgesamt 542.120 Euro für die Sanierung des Altbaus unterstützt werden. Jeweils ein Drittel dieser Summe stammen aus städtischen Mitteln, Landes- und Bundesmitteln. Das Hospiz fügt sich in das Stadthagener Städtebauprogramm „Quartier südlich des Tulpenweges“ ein. Das ArL Leine-Weser begleitet und berät Städte und Gemeinden bei der Umsetzung derartiger städtebaulichen Maßnahmen. Zusätzlich wurde der Neubau des Westflügels mit 500.000 Euro aus der ZILE-Richtlinie (Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung) unterstützt. Hier konnten fünf Hospizzimmer errichtet werden. Insgesamt stehen zehn Zimmer zur Verfügung.
Mit dem neuen Hospiz- und Palliativzentrum schließt die Stiftung Krankenhaus Bethel eine Versorgungslücke in der Region. „Es geht nicht nur um ein Gebäude, sondern um einen Ort des Trostes, der Linderung und der Menschlichkeit, darum ein Menschenleben in Würde vollenden zu lassen“, betonte Dr. Axel Rinne in seiner Ansprache. Nach dem ersten Spatenstich im Dezember 2022 wurde ein historisches Backsteinhaus umfassend saniert und durch zwei moderne Neubauten – den West- und den Südflügel – ergänzt. Der Gebäudekomplex wurde dabei nicht nur nach neuesten medizinischen und pflegerischen Standards errichtet, sondern auch mit einem besonderen Augenmerk auf eine warme, geborgene Atmosphäre.
Ein solches Projekt erfordert nicht nur einen langen Atem, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel: Insgesamt belaufen sich die Baukosten voraussichtlich auf rund 6,75 Millionen Euro. Während Krankenhäuser in Niedersachsen staatliche Fördermittel erhalten, gilt dies für Hospize nicht. Umso wichtiger war neben den Förderungen des ArL Leine-Weser die weitere breite finanzielle Unterstützung durch die Landeskirche Schaumburg-Lippe, den Landkreis Schaumburg, die Stadt Stadthagen sowie zahlreiche private Spenderinnen und Spender.
Hintergrundinformationen:
Städtebauförderung:
Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser unterstützt und berät die Städte und Gemeinden im Amtsbezirk von der Antragsstellung bis zum Ende der Sanierung im Rahmen der drei Städtebauförderprogramme „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“. Insgesamt gibt es derzeit 80 Maßnahmen in allen drei Programmen, die derzeit vom ArL Leine-Weser betreut werden.
Strukturförderung im ländlichen Raum – ZILE-Richtlinie Basisdienstleistungen:
Der ländliche Raum ist Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum für viele Menschen.
Um den Weggang junger Menschen zu verhindern und gleichzeitig das Umfeld
der Dorfbevölkerung zu verbessern, bedarf es unterschiedlicher Instrumente der Strukturförderung, die sowohl neue Ideen für Entwicklungskonzepte liefern als auch einen finanziellen Anreiz geben.
Ziel der Maßnahme „Basisdienstleistungen“ ist es, die Grundversorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum sicherzustellen und die Lebensqualität vor Ort zu erhalten. Beispiele für eine Förderung sind Dorf- oder Nachbarschaftsläden, Nah- und Grundversorgungseinrichtungen, Dienstleistungen zur Mobilität oder Einrichtungen für einzelne Bevölkerungsgruppen. Fördermittel können sowohl öffentliche als auch private Antragssteller erhalten.
Für inhaltliche Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Städtebauförderung Frau Wegner
Tel.: +49 5121 6970-125 |
ZILE Förderung Herr Jauca
Tel.: +49 4271 801-183 |
Artikel-Informationen
erstellt am:
11.03.2025