Dümmer See
Der Dümmer See ist mit einer Wasserfläche von ca. 12 km² und einer eingedeichten Fläche von ca. 16 km² der zweitgrößte Binnensee in Niedersachsen.
Nach geologischen Betrachtungen entstand der Dümmer zum Ende der Weichseleiszeit (vor 70.000 bis 10.300 Jahren) mit dem Auftauen des Bodens, nachdem sich zuvor unter Dauerfrostbedingungen in der Dümmerniederung (das Gebiet zwischen Dammer Bergen, dem Hohen Sühn, dem Kellenberg und dem Stemweder Berg) Eislinsen verschiedener Ausdehnung und Dicke gebildet hatten. An Stellen mit viel Eis und wenig Sand sackte der Boden ab und die Mulden füllten sich mit Wasser. Der See erreichte seine größte Ausdehnung mit zeitweilig bis zu 150 km² Wasserfläche.
Erste Planungen zur Eindeichung des Dümmer und zur Regulierung der Hunte erfolgten bereits 1903. Die jährlich wiederkehrenden Hochwasser, die weite Gebiete der ausgedehnten Wiesenflächen zwischen Dümmer und Diepholz betrafen, waren ein jahrhundertealtes Problem für die regionale Landwirtschaft. Die Entwurfsarbeiten des Kulturbauamtes Hannover konnten jedoch erst 1928 zum Abschluss gebracht werden (Entwurf vom 12.6.1928).
Die Durchführung des Projektes scheiterte zunächst an strittigen Rechtsfragen zwischen dem Land Oldenburg und der Provinz Hannover sowie an Geldmangel. Erst 1933 begann der Kreis Diepholz mit dem Ausbau der Wasserläufe Alte Hunte, Wätering, Lohne, Grawiede, Omptedakanal und dem Graftkanal. Die Eindeichung erfolgte in den Jahren 1942 - 1953 durch den Hunte-Wasserverband.
Durch diese Maßnahmen wurde das ausgedehnte Wiesengebiet der Dümmerniederung vor Hochwasser geschützt und gleichzeitig ein Rückhaltebecken zur Hebung der Niedrigwasserstände unterhalb des Sees geschaffen. Insgesamt 25.000 ha Feuchtwiesen waren zur Trockenlegung freigegeben. Sie konnten nun intensiver bewirtschaftet werden.
Das Land Niedersachsen ist als Rechtsnachfolger der Länder Hannover und Oldenburg Eigentümerin des Gewässers geworden.
Wegen der Bedeutung des Sees für die Öffentlichkeit und für das Land Niedersachsen (Belange der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und der Fischerei) strebte das Land den Erwerb aller privater Flächen, die im Deich und seewärts des Deiches lagen, an. Seit 1962 erfolgten die Ankäufe der durch den Deich seeseitig abgetrennten Privatflächen an der Westseite (LK Vechta): Insgesamt 62,3638 ha. Seit 1985 befindet sich der gesamte Deich im Eigentum des Landes. Teilflächen am Süd- und Westufer konnten erst 1985 im Wege des Grundstückstausches mit dem Hunte-Wasserverband erworben werden.
Das ArL Leine - Weser (Domänenverwaltung) nimmt die Pflichten und Rechte des Landes als Grundstückseigentümerin wahr. Hierzu gehören neben den Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung (einschließlich Entschlammung) auch die privatrechtliche Verpachtung der Hafenanlagen, einschließlich der Gestattung der Liegeplätze, Surfboard-Ständer sowie Slip- und Krananlagen. Jede Nutzung des Dümmers, die außerhalb des Gemeingebrauchs liegt bedarf, abgesehen von den evtl. erforderlichen Genehmigungen nach öffentlich-rechtlichen Vorschriften, auch der Zustimmung der Grundstückseigentümerin. Hierzu gehören auch das Aufstellen von Verkaufsständen und die Durchführung von Veranstaltungen auf landeseigenen Flächen.
Weitergehend ist die Benutzung des Dümmer Sees in der Verordnung zur Regelung des Gemeingebrauchs am Dümmer und am Steinhuder Meer (DStMVO) vom 16.03.2007 i.d.F. der 3. Änderung vom 15.02.2013 geregelt.
Außerdem verpachtet das ArL Leine - Weser (Domänenverwaltung) die Anwachsflächen (von Wasser zu Land gewordene Flächen).
Das ArL Leine - Weser (Domänenverwaltung) begleitet die Arbeiten zum geplanten Bau eines Großschilfpolders im Rahmen der Dümmersanierung, die für die beteiligten Dienststellen zeitlich und finanziell einen Arbeitsschwerpunkt darstellen.
Bootssteg mit Verleih auf dem Dümmer See