Landesbeauftragte übergibt Bescheide und spaziert entlang der Weserpromenade
Sommerreise bringt Fördergelder in die Region
Am zweiten Tag setzte Landesbeauftragte Dinah Stollwerck-Bauer ihre Sommerreise in Stadthagen im Landkreis Schaumburg beim Coworking Space „iKantine“ mit einer Bescheidübergabe zur Förderung des Projekts „Business4School“ mit knapp 45.000 Euro an Thomas Kexel, Vorstand der Weserbergland AG, fort. „Business4School zählt zu den Vorzeigeprojekten in unserem Regionalen Fachkräftebündnis, da es einen direkten Dialog zwischen Unternehmen und Schülerinnen und Schülern ermöglicht, und damit die gegenseitige Unkenntnis über Potentiale und Chancen überwindet. Ein toller Ansatz, den die Weserbergland AG mit einem an den ländlichen Raum angepassten Konzept verfolgt“, sagte Dinah Stollwerck-Bauer. Kexel zeigte sich erfreut und verriet, dass er ursprünglich Lehrer werden wollte. Das Projekt liege ihm daher besonders am Herzen. Das Projekt unterstützt und ergänzt den Wirtschaftsunterricht an Schulen als außerschulisches Wissensangebot. Der Themenkatalog vermittelt das Verständnis von Wirtschaft als Verbraucher, in Staat und Gesellschaft, im Unternehmen und zu globalen Entwicklungen. Die Dozenten sind Experten und Hochschullehrer aus den Hochschulen der Region, als Gastreferenten berichten Führungskräfte aus der Wirtschaft über ihre Unternehmen.
„Mit Business4School ist es uns gemeinsam gelungen ein attraktives außerschulisches Angebot ins Weserbergland zu holen, das nicht nur wichtiges Allgemeinwissen, sondern vor allem direkte Kontakte zwischen Schülern und Unternehmern schafft, die sonst nicht entstehen könnten“, sagte Dr. Holger Rabe, Projektleiter Business4School. An der Übergabe im Coworking Space nahmen neben weiteren Vertretern der Weserbergland AG außerdem politische Vertreter und Wirtschaftsförderer der Städte Bückeburg, Rinteln und Stadthagen sowie der Projektinitiator von Business4School, Ulrich Herfurth, und der Landrat von Schaumburg, Jörg Farr, teil.
Das Living Care Lab, das sich dem Innovationsdruck im Dienstleistungs- und Produktbereich der Pflege widmet, war im Anschluss die zweite Station in Stadthagen. Der Mario Bierschwale, selbst gelernter Altenpfleger, stellte das Zukunftsräume-Projekt in Anwesenheit von Lars Masurek, Wirtschaftsförderung Stadthagen, Klaus Heimann, 1. Kreisrat Schaumburg und Thomas Bade, Institut für Universal Design, und zunächst kurz vor. Anschließend testete Stollwerck-Bauer die im Living Care Lab ausgestellten Produkte, wie beispielsweise CARU, ein durch Sprache auslösbarer Notfallknopf. "Mit dem Programm Zukunftsräume wollen wir auch kreative Ansätze fördern", zeigte sich Stollwerck-Bauer begeistert von der Entwicklung des Projekts. Das Living Care Lab sei der Netzwerkknotenpunkt in ganz Deutschland, so Bade.
In den mit großer Fensterfront versehenen Räumlichkeiten in der Innenstadt Stadthagens werden fortlaufend Projekte und Konzepte aus dem Themenfeld Pflege und Gesundheit vorgestellt. Dazu werden Start Ups und Partner aus ganz Deutschland eingeladen, um sich mit den regionalen Fachkräften aus der Pflege, Angehörigen von Pflegebedürftigen oder Unternehmen auszutauschen. "Die Zentralität des Ortes sensibilisiert die Bürger für das Thema. Die Sichtbarkeit ist groß", sagte Bierschwale.
Herzlich empfangen wurde die Landesbeauftragte auch in Bodenwerder. Gemeinsam mit Tanya Warnecke, Bürgermeisterin Samtgemeinde Bodenwerder-Polle, Friedrich-Wilhelm Schmidt, Bürgermeister Stadt Bodenwerder, Fred Burkert, Allgemeine Vertretung der SG-Bürgermeisterin, Thomas Steffe, Leiter Bau- und Ordnungswesen, Stadt Bodenwerder, Sabine Tippelt, Landtagsabgeordnete, und Uwe Schünemann, Landtagsabgeordneter, ging es auf einem Spaziergang entlang der neu gestalteten Weserpromenade. Dieses Projekt der Städtebauförderung wurde erst kürzlich fertiggestellt und eingeweiht. Die Neugestaltung betrifft die gesamte Außenbeleuchtung, Spielplätze, Begrünung sowie den Weserstrand und die Erweiterung des Toilettenhauses um einen behindertengerechten Gebäudeteil.
Im Anschluss ging die Reise weiter nach Holzminden, wo zunächst gemeinsam mit dem Landrat Michael Schünemann ein Zukunftsdialog mit Unternehmern der Region sowie der Wirtschaftsförderung des Landkreises und den Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt und Uwe Schünemann stattfand. Es ging um Fragen der Zunkunftsfähigkeit ländlicher Regionen, die Herausforderungen in Holzminden und wie das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser hierbei weiter unterstützen kann. Bei diesem Termin übergab die Landesbeauftragte zudem jeweils einen Förderbescheid in Höhe von 400.000 Euro aus der Richtlinie "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" an die Unternehmer Hans-Jörg Kleinschmidt, Metallbau Kleinschmidt GmbH & Co. KG und Uwe Blankenburg, Blankenburg-Öhls GmbH.
„Jede Investition in den Landkreis Holzminden ist eine gute", bedankte sich Schünemann für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung bei Dinah Stollwerck-Bauer. Am bisher gemieteten Standort ist das Unternehmen Metallbau Kleinschmidt GmbH & Co. KG an Kapazitätsgrenzen gestoßen und kann mit dieser zukunftsweisenden Investition vier neue Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen. Bei der Blankenburg-Öhls GmbH soll im Rahmen des geförderten Projektes an einem zusätzlichen Standort ein neues Silolager mit eigener Umschlagsinfrastruktur gebaut werden. Auf diese Weise kann noch schneller auf Kundenbestellungen reagiert und Fuhrparkkosten eingespart werden. Die Anzahl der Arbeitsplätze erhöht sich durch das Vorhaben um vier auf dann 14. "Unternehmen schaffen und bieten Perspektiven", sagte Stollwerck-Bauer. Es sei daher wichtig ein gutes Unternehmensnetzwerk zu haben, um als Landkreis zukunftsfähig zu bleiben.
Ebenfalls in Holzminden erkundete Stollwerck-Bauer anschließend mit Jens-Martin Wolff, Baudezernent Holzminden, Michael Moruz, Stadtentwicklung Holzminden sowie Vertretern der Bürgergenossenschaft die Sanierungsgebiete „Altstadt-Wohnen Nord“ und „Altstadt-Wohnen Süd“, die 2021 neu in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen wurden. Die Landtagsabgeordneten Tippelt und Schünemann begleiteten auch diesen Termin. Sanierungsziel beider Gebiete ist die Erhöhung der Innenstadtattraktivität und Verbesserung des Wohnstandortes der Altstadt. Der Spaziergang durch die Altstadt endete im Zukunftsraum Holzminden, wo die Innenstadtmanagerin Maike Riesenberg das Projekt „Stadtallianz Innenstadtrevitalisierung und Existenzgründung Holzminden“ vorstellte.
Zum Tagesabschluss nahm die Landesbeauftragte in Hildesheim bei Howmet Aerospace an einer Gesprächsrunde mit Jens Harde, Geschäftsführer von Howmet Aerospace, Dr. Ingo Meyer, Oberbürgermeister Hildesheim, Svenja Fuhrich, Projektleitern Welcome Center Hildesheim, und Matthias Ullrich, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region (HI-REG) mbH, zum Strukturwandel und den Herausforderungen der Wirtschaft in Bezug auf Fachkräftebindung und -gewinnung in Folge der Pandemie teil.
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