Staatssekretärin Birgit Honé und Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser überreichen Zuwendungsbescheid für ESF-Landesmittel
Birgit Honé, Staatssekretärin für Europa und regionale Landesentwicklung in der Niedersächsischen Staatskanzlei sowie die stellvertretende Landesbeauftragte Stefanie Gröger-Timmen haben den Vertreterinnen und Vertretern der Universität und der beteiligten Kommunen gemeinsam den Bescheid der NBank über die ESF-Landesmittel am 02. Mai 2017 im Amt für regionale Landesentwicklung in Hildesheim überreicht.
Junge Menschen werden beim Übergang aus Heimen und Pflegefamilien jetzt besonders unterstützt
Die Landesregierung unterstützt junge Menschen aus Heimen und Pflegefamilien, sog. Care Leaver, beim Eintritt in das Erwachsenenleben. Die Projektträgerin Stiftung Universität Hildesheim kann sich über 179.100 € Landesmittel aus dem ESF-Strukturfondsprogramm Soziale Innovationen für die zweijährige Maßnahme freuen. Das Projekt stellt eine konsequente Weiterentwicklung der bisherigen Arbeit der Universität auf diesem Gebiet dar und schafft damit einen deutschlandweit einmaligen Aufbau von Hilfemaßnahmen, damit Schulabschlüsse erreicht und Ausbildungen fortgesetzt werden können. Beteiligt sind die Jugendämter der Stadt und des Landkreises Hildesheim.
Im Gegensatz zu jungen Menschen, die noch intensiv von ihren Familien unterstützt werden, wachsen Care Leaver in Heimen oder Pflegefamilien auf. Beim Übergang in ein eigenverantwortliches Leben werden sie in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Teilhabe signifikant benachteiligt. Häufig sind sie auf sich allein gestellt, obwohl Schul- bzw. Ausbildungsabschlüsse noch nicht erreicht wurden, i. d. R. auf Sozialleistungen angewiesen und oft von psychosozialen Krisen und Armut bedroht. Besonders in ländlichen Räumen finden Care Leaver nach der Erziehungshilfe selten Einrichtungen für weitere Begleitung und Zugänge zur Lebens- und Arbeitswelt. Sie können so kaum ihre Potentiale entfalten. Erstmals in Deutschland soll ein Modell aus einem verlässlichen professionellen Kompetenznetzwerk, Online-Beratung und der Etablierung ehrenamtlicher Paten für Care Leaver entwickelt werden. Außerdem soll dadurch die regionale Fachkräftebasis nachhaltig und zielgerichtet im Bereich der Ausbildung und des Zugangs zum Arbeitsmarkt ausgebaut werden. Beides gilt vor allem im ländlichen Raum, sodass es künftig auch dort dauerhaft Ansprechpartner und Möglichkeiten gibt, um Schwierigkeiten zu bewältigen.
Mit WissensWerk den Wissenstransfer in Unternehmen organisieren
Die Landesregierung unterstützt vor allem KMU bei der Organisation des Wissenstransfers. Die Qubic GmbH in Hannover erhält dafür 177.677,60 € Landesmittel aus dem ESF-Strukturfondsprogramm Soziale Innovationen für die zweijährige Maßnahme. Das Projekt organisiert neue Steuerungsinstrumente für einen toolgestützten Wissenstransferprozess. Damit wird eine aktive Wissenskultur in Unternehmen verschiedener Regionen des Amtsbezirks Leine-Weser begründet. Beteiligt sind acht betriebliche Netzwerke, über die die Neuentwicklung in die Unternehmen gebracht wird.
Mit dem Projekt wird ein neues Steuerungsinstrumentarium im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe gestaltet, um den Wissensaustausch in den Betrieben auf den verschiedenen operativen Ebenen der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette systematisch zu entwickeln. Die Umsetzung kann kontinuierlich und messbar gesteuert werden. Das Erfahrungswissen älterer Beschäftigter wird durch einen einfachen, unternehmensintern gesteuerten und toolunterstützten Wissenstransferprozess gesichert. Außerdem flankiert die Einrichtung eines Wissenskoordinators als Stabsstelle und innerbetrieblicher Coach die Einführung der Tools.
Durch diese neuen Maßnahmen ist eine aktive und nachhaltige Kultur des Wissensaustausches in den Pilotunternehmen möglich. Best-Practice-Fälle können im überbetrieblichen Unternehmensnetzwerk transferiert und Arbeitshilfen, Vorgehensbeschreibungen sowie Best-Practice-Beschreibungen zur Verbreitung erstellt werden. Sie stehen als Broschüre bzw. im Internet zur Verfügung. Das Projekt wird in acht betrieblichen Netzwerken umgesetzt und in überbetrieblichen Netzwerkveranstaltungen und Transferveranstaltungen an weitere niedersächsische Unternehmen transferiert. Projektergebnisse stehen zudem zur eigenständigen Nutzung bereit.